Ein dreiviertel Jahrtausend herrschte die Casa d'Austria und schrieb sich damit in die Weltgeschichte ein. Die neue Historienreihe ›Die Akte Habsburg‹, eine internationale Coproduktion, zeigt in fünf Teilen jene Herrscherfiguren, die die großen Weichen stellten. Wie einst vor zwanzig Jahren, tritt auch diesmal wieder Publikumsliebling Friedrich von Thun als Erzähler auf. Er beginnt im 20. Jahrhundert und arbeitet sich im Lauf der Serie ins Mittelalter vor.
Folge eins handelt von den beiden Thronfolgern, die keine waren: Kronprinz Rudolf und Erzherzog Franz Ferdinand. Beide verfolgten ganz unterschiedliche Konzepte als der greise Franz Joseph. Beide hätten, jeder auf seine Weise, eine andere Monarchie gebaut, eine, die sich vermutlich nicht in den Abgrund des Ersten Weltkriegs gestürzt hätte. Das Regieteam Ronald und Roswitha Vaughan fragt sich, wie die Welt aussehen würde, wenn es die Kugeln von Mayerling und von Sarajevo nicht gegeben hätte.
Teil 2 der historischen Doku-Reihe beschäftigt sich mit Franz II. / I. Er begründete das österreichische Kaiserreich, besiegte mit seinen Verbündeten Napoleon und stellte im Wiener Kongress die alte Ordnung wieder her.
Jeder Kaiser diente dem Reich, dem römischen Reich deutscher Nation. Manche schafften es, das Reich zu mehren, andere mussten Gebiete verloren geben. Aber jeder dieser Monarchen blieb römisch-deutscher Kaiser. Nur einem einzigen blieb es vorbehalten, gleich das ganze Reich zu beerdigen: Franz II. (1768-1835), der das österreichische Kaiserreich erfand, um sich wenigstens irgendeine Krone aufsetzen zu können.
Franz II. / I. hat im Fernsehen bisher kaum Aufmerksamkeit gefunden – zu Unrecht, war er es doch, der mit seinen europäischen Verbündeten den Erzgegner Napoleon niederrang und im Wiener Kongress die alte Ordnung wieder herstellte. So gesehen war Franz II. / I. ein Sieger. Allerdings verlor er das Reich, für das er diesen Sieg erzielen wollte. Es war der Beginn vom Abgesang auf die habsburgische Herrschaft.
Die dritte Folge der neuen ORF-III-Serie ›Die Akte Habsburg‹ zeigt die inneren Kämpfe von Joseph II., sein stetes Drängen zu aufgeklärten Reformen, denen die Trägheit des Reiches entgegenstand – und nicht zuletzt auch seine eigene Mutter. Da Joseph den Hof und den Großadel gegen sich aufgebracht hatte, suchte er als Verbündete das Volk. Oft war er inkognito in Kneipen und Kutschen unterwegs und lebte bei Würstel und Bier das Leben seiner Untertanen.
Als einer der wegweisendsten und zugleich umstrittensten Habsburger ging Joseph II. in die Geschichte ein. Brennend vor revolutionären Ideen, musste er zusehen, wie seine Mutter Maria Theresia auf dem Thron alt wurde, während ihm nur noch zehn Jahre Alleinregentschaft blieben – viel zu wenig für das Viele, was er umkrempeln wollte. Kein Wunder, dass seine Zeitgenossen, wie auch er sich selbst, ihn als gescheitert ansahen. Und doch hatte sich an ihm ein Licht entzündet, das nicht mehr erlöschen würde.
Im vierten Teil zeigt Friedrich von Thun anhand der dramatischen Ereignisse der Türkenbelagerung die Stärken und Schwächen von Leopold I. Der Habsburger machte im ganzen einen gebrechlichen Eindruck und schien schon mit weniger großen Herausforderungen im Amt überfordert zu sein. Doch immerhin war er es, der den Verteidigungspakt mit Polen rechtzeitig abgeschlossen hatte.
Der Sieg über die osmanischen Belagerer vor Wien im Jahr 1683 rettete das Abendland für immer vor der türkischen Expansion. Aber wessen Sieg war es eigentlich? Jener des Stadtverteidigers Starhemberg? Des polnischen Königs Sobieski mit seinem Entsatzheer? Oder des Kaisers und Führers der Christenheit Leopold I.? Soviel steht fest: Leopold ergriff mit seinem Gefolge rechtzeitig die Flucht und überließ seine Residenzstadt dem Chaos. Was ihn nicht daran hinderte, nach dem Sieg zu verlangen, mit den Feierlichkeiten auf ihn zu warten.
In dieser fünften und letzten Folge der Serie, ist Friedrich von Thun am Anfang des Habsburger Mythos angekommen. Beide Rudolf-Figuren leisteten, was Erfolgsmenschen bis heute auszeichnet: auch aus der Position des Schwächeren heraus am Ende zu siegen. So war es bei Rudolf I., der seinen mächtigen Gegenspieler Ottokar systematisch in die Ecke trieb, und auch bei Rudolf dem Stifter, der die Habsburger auf Augenhöhe mit den damals dominanten Häusern Wittelsbach und Luxemburg brachte.
Der Aufstieg der Habsburger zu ihrer Jahrhunderte langen Karriere kam nicht von selbst. Machthunger, Berechnung und viele Tricks bereiteten ihnen den Weg. Vor allem zwei Persönlichkeiten spielten von Anfang an kompromisslos auf Sieg: Rudolf I., der erste Habsburger auf dem Kaiserthron, und Rudolf der Stifter, der mit seiner Fälschung Privilegium Majus seine Familie erst auf Dauer hoffähig machte.
Ein dreiviertel Jahrtausend herrschte die Casa d'Austria und schrieb sich damit in die Weltgeschichte ein. Die neue Historienreihe ›Die Akte Habsburg‹, eine internationale Coproduktion, zeigt in fünf Teilen jene Herrscherfiguren, die die großen Weichen stellten. Wie einst vor zwanzig Jahren, tritt auch diesmal wieder Publikumsliebling Friedrich von Thun als Erzähler auf. Er beginnt im 20. Jahrhundert und arbeitet sich im Lauf der Serie ins Mittelalter...